Indonesien

 

- Geschichte
- Politik und Wirtschaft
- Bildung
- Gili Islands (Lombok)
- Bali
 

Geschichte

Königreich Majapahit schließt die größeren Inseln, die heute zu Indonesien gehören, in staatlichen Verband zusammen (auf Java und Sumatra bereits im frühen 1. Jahrtausend verschiedene Großreiche: Srivijaya, Shailendra)

Beginn der Islamisierung, Zurückdrängen der hinduistischen und buddhistischen Ausrichtung der alten Königreiche

Ankunft der Portugiesen und später der Holländer

Gründung der Vereinigten Ostindischen Companie VOC, einheimische staatliche Strukturen zerfallen und machen einer holländisch geprägten Verwaltung Platz

Auflösung der VOC, Beginn der direkten Kolonialverwaltung durch Den Haag

während der napoleonischen Kriege besetzt England (Raffles) das Land

holländische Verwaltung kehrt zurück, Widerstand wird militärisch niedergeworfen
(1825-1830 Aufstand von Prinz Diponegoro, 1873-1903 in Aceh, 1905 in Bali)

japanische Besetzung

Nationalistenführer Soekarno erklärt die Unabhängigkeit,
vierjähriger Krieg gegen die zurückdrängenden Holländer

Wahl der Konstituierenden Versammlung, die eine neue Verfassung erarbeiten soll

"Afro-Asiatische Solidaritätskonferenz" in Bandung/Zentraljava als Vorläufer zur Bewegung der Blockfreien

Verfassungsdiskussion führt zu einem politischen Patt; Soekarno löst die Konstituierende Versammlung auf; Rückkehr zur Provisorischen Verfassung von 1945; Beginn der "gelenkten Demokratie"

Eingliederung von West-Papua (Irian Jaya) im Rahmen des VN-Entkolonialisierungsprozesses

Militär zerschlägt KP Indonesiens wegen angeblichen Putschversuchs (500.000 Tote); Machtübernahme der Armee unter Soeharto, der seine autokratische Herrschaft der sogenannten "Neuen Ordnung" errichtet

"Wahl" Soehartos zum Präsidenten (gleichfalls 1978, 1983, 1988, 1993, 1998)

Annexion Osttimors (heute Timor-Leste) nach Abzug der portugiesischen Kolonialverwaltung; Beginn des Guerillakrieges gegen die indonesische Besatzung

rasanter wirtschaftlicher Aufschwung Indonesiens

im Sog der Währungs- und Wirtschaftskrise Asiens bricht das indonesische Bankensystem zusammen mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft

Massenproteste zwingen Präsident Soeharto zum Rücktritt; Nachfolge durch den damaligen Vize-Präsidenten Habibie

erste freie Wahl eines neuen nationalen Parlaments, der Provinzparlamente und Kreisvertretungen

nach Unabhängigkeitsreferendum wird Timor-Leste von pro-indonesischen Milizen verwüstet

Timor-Leste scheidet aus dem indonesischen Staat aus

Verfassunggebende Versammlung (MPR) wählt Abdurrahman Wahid zum Präsidenten sowie Frau Megawati Soekarnoputri zur Vizepräsidentin der Republik Indonesien

A. Wahid wird seines Amtes enthoben; Frau Megawati Soekarnoputri rückt nach

im Rahmen des Dezentralisierungsprozesses Sonderautonomie für Aceh und Papua

Die Verfassunggebende Versammlung (MPR) beschließt Verfassungsreform: u.a. ab 2004 Direktwahl des Präsidenten/Vizepräsidenten; Schaffung einer Regionalvertretung als 2. Kammer; Ausscheiden der ernannten Abgeordneten aus der Legislative

Partei der Präsidentin (PDI-P) verliert in Parlamentswahlen

Susilo Bambang Yudhoyono gewinnt die ersten direkten Präsidentschaftswahlen Indonesiens

Ein Seebeben vor Sumatra löst eine Flutwelle aus, die weite Teile von Aceh und Nordsumatra verwüstet. 220.000 Menschen kommen dort ums Leben oder bleiben vermisst.

 

Politik und Wirtschaft

Indonesien ist eine Präsidialrepublik. Der Präsident ist Regierungschef. Er ernennt und entlässt die Minister. Seit 2004 werden Präsident und Vizepräsident für fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Das Parlament (DPR) hat 550 Abgeordnete, die am 5. April 2004 in 69 Wahlkreisen per Verhältniswahl gewählt wurden. Bis Oktober 2004 stellten die Streitkräfte und die Polizei 38 Abgeordnete des DPR. Seit den Wahlen von April 2004 gehen die Abgeordneten des Parlaments ausschließlich aus Wahlen hervor. In der 2004 geschaffenen Regionalkammer (DPD) sind die 33 Provinzen Indonesiens vertreten. Jede Provinz stellt unabhängig von ihrer Größe zwei Abgeordnete. Die Regionalkammer übt in Fragen der Provinzautonomie eine Kontroll- und Beraterfunktion aus. Die 33 Provinzen haben eigene Provinzparlamente (DPRD), die einen vom Präsidenten zu bestätigenden Gouverneur wählen.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land, aber kein islamischer Staat. Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung garantiert, Atheismus jedoch nicht anerkannt (z.B. keine Zivilehe). Als Grundlage staatlichen Handelns gilt die Staatsideologie Pancasila mit ihren fünf Säulen: (1) Glaube an einen Gott, (2) Achtung der Menschenwürde , (3) nationale Einheit, (4) Demokratie durch Konsensus und (5) soziale Gerechtigkeit.

Seit Oktober 2004 ist Susilo Bambang Yudhoyono Präsident der Republik Indonesien. Er löste Frau Megawati Soekarnoputri ab, die Tochter des Staatsgründers Soekarno. Yudhoyono war bis März 2004 Koordinierender Minister für politische und Sicherheitsfragen im Kabinett Megawatis. Er wird von einer Minderheitskoalition im Parlament unterstützt, deren Parteien im Kabinett Yudhoyonos vertreten sind.

Indonesien befindet sich in einem Wandlungsprozess, der 1997/98 im Zuge einer Wirtschafts- und Währungskrise mit dem Sturz Soehartos (Mai 1998) begonnen hatte. Seitdem wurden über 300 Reformgesetze und Verordnungen verabschiedet: Die Zentralbank wurde unabhängig, die Bankenaufsicht verstärkt, der Bankensektor reformiert und Anti-Monopolgesetze verabschiedet. Nach der Herstellung von Pressefreiheit entstanden eine Reihe neuer Radiosender und Zeitungen. Die Befehlsstrukturen von Militär und Polizei sind seit April 1999 getrennt; das Militär hat seinen Rückzug aus der Politik erklärt. Das Verhältnis von Zentralstaat und Provinzen wird durch Dezentralisierung neu ausgestaltet. An einer Reform des Justizwesens wird gearbeitet. Im August 2003 wurde ein Verfassungsgericht eingerichtet.

Im Jahr 2004 wurden Parlamentswahlen und erstmals direkte Präsidentenwahlen durchgeführt. Gleichzeitig wurden 16.000 Mandate in Regional- und Kommunalparlamenten vergeben. Die Wahlen gehörten zu den grössten demokratischen überhaupt. Sie verliefen fair und friedlich.

Für Aceh und Papua (ehemals Irian Jaya) wurde Anfang 2002 eine weitreichende Sonderautonomie beschlossen. In Aceh hielt jedoch ein Waffenstillstand mit der Separatistenbewegung GAM nicht. Seit Mai 2003 gilt der Notstand, der zuletzt im November 2004 verlängert wurde. Die indonesische Regierung und GAM suchen seit der Tsunami-Katastrophe erneut das Gespräch und haben sich zu drei Gesprächsrunden in Finnland getroffen.

Die Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen in Zentralsulawesi / Poso (seit Sommer 2000) und auf den Molukken (seit Januar 1999) konnten seit dem Abschluss von Friedensabkommen im Dezember 2001 bzw. Februar 2002 weitgehend eingedämmt werden. 2004 kam es in beiden Regionen jedoch zu Gewaltakten, die den fragilen Frieden stören.
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Bildung

In Indonesien besteht allgemeine Schulpflicht. Die Analphabetenrate der Bevölkerung ist relativ niedrig (10%); die Verbreitung der "Bahasa Indonesia" als lingua franca in dem ethnisch und sprachlich vielfältigen Land gilt als vordringliches nationales Ziel. Nach offiziellen Angaben sprechen ca. 90% der Bevölkerung "Bahasa Indonesia". 95% der Kinder besuchen die Schule für 6 Jahre, nur 49% schliessen die Oberschule (nach dem 12. Schuljahr) ab. Deutsch wird in einigen Oberschulen als 2. Fremdsprache in der 12. Klasse (Abschlussklasse) unterrichtet. Englisch ist das einzige Fremdsprachenpflichtfach.

Es bestehen ca. 75 staatliche Universitäten und mehr als 1000 private Hochschulen, letztere mit unterschiedlichem Niveau. Insgesamt gelangen nach offiziellen Angaben ca. 5% eines Schülerjahrgangs bis zur Universität. Zur Zeit befinden sich die staatlichen Universitäten in einem umfassenden Reformprozess. Sie erhalten mehr Freiheiten bei Gestaltung der Studiengänge und Curricula. Die besten von ihnen müssen ferner einen beachtlichen Teil ihres Budgets selber erwirtschaften.
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Gili Terrawangan, Lombok

Nachdem wir in Singapur 3 Tage die sehr westlich geprägte Atmosphäre genießen und uns an der klinischen Sauberkeit dieses Stadtstaates erfreuen durften, flogen wir am 30.06. weiter nach Lombok – Indonesien. Da wir erst abends spät in Mataram, Lomboks Hauptstadt, ankamen, mussten wir dort übernachten, bevor wir am nächsten Tag auf die Gili Inseln übersetzen konnten. Unser Ziel war die „größte“ der drei Gilis, Gili Terrawangan, genau 3km lang und 1km breit. Hier gibt es keine motorisierten Fahrzeuge, das einzige Fortbewegungsmittel sind mit bunten Bommeln geschmückte Pferdekutschen.

Nachdem wir ein hübsches Guesthouse gefunden hatten, machten wir uns auf zur Inselbesichtigung. Eine Inselumrundung zu Fuß schafft man in ca. 2 Stunden, und es ist gut möglich, dass man auf dem gesamten Rundgang fast keinem Menschen begegnet. Das Wasser auf den Gilis ist kristallklar, sauber und warm und hat eine wunderschöne blau-türkis Färbung. Schwimmen kann man an den meisten Stränden zwar nur bei Flut, da das Wasser bei Ebbe so weit zurückgeht, dass das gesamte „Korallenriff” frei liegt. Der einzige Strandabschnitt, an dem man jederzeit baden kann, ist gleichzeitig leider auch das Verkaufsmekka der Strandverkäufer. Denn hier liegen die meisten Touris. Wer bis jetzt verschont geblieben ist von „You wanna buy, you wanna massage, nice neckless for you, give you good price…“ findet hier sein „Glück“… bei uns wurden die Strand-Erinnerungen an Vietnam wieder wach. Dass wir es in Indonesien indes mit „Top-Verkäufern“ zu tun haben, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich, aber dazu später.

Fast am nördlichsten Punkt der Insel entdeckten wir bei einer unserer Wanderungen das abgeschieden und direkt am Strand liegende Nusa Tiga Guesthouse. Es hat diese kleinen schattenspendenden Bambus-Pavillons, in denen man auf fetten Kissen liegend essen und trinken oder aber einfach den ganzen Tag mit einem guten Buch relaxen kann. Die dortige Aussicht führt den Blick direkt und aufs türkisfarbene Meer bzw. auf die sogenannte Lombok-Straight. Die deutsch-holländischen Inhaber - Adi und Sabine - haben das Guesthouse vor einigen Monaten übernommen. Wer Ruhe sucht, findet sie hier bestimmt. Zudem zaubert die indonesische Köchin wunderbare Speisen auf den Teller, und mit Adi uns Sabine gab es immer viel zu erzählen, interessantes Paar (ehem. Seeleute), die beide ebenfalls viel gereist sind und viel erlebt haben.

Ein allabendliches Highlight sind die unvergesslichen Sonnenuntergänge auf den Gilis und ein anschließendes Lagerfeuer mit Barbecue am Strand. Adi und Sabine veranstalten alle 3-4 Tage solch ein Barbecue für ihre Gäste. Es gab ein köstliches 5-Gänge Menu mit frischem Fisch und Fleisch und speziell für mich noch ein extra gezauberter Banana Pancake – herrlich!

Bilder Gili-Islands

Die Woche auf den Gilis haben wir sehr genossen. Unsere Tauchpläne fielen jedoch buchstäblich ins Wasser. Die ehemals artenreichen und farbenfrohen Korallenriffe sind mittlerweile von den Dynamitfischern in Schutt und Asche gelegt. An den meisten Riffen siehts aus, wie nach einem Atomkrieg. Karg, grau und leer. Sehr Schade und dumm zugleich, denn der Tourismus bringt bedeutend mehr ein als die örtliche Fischerei.

Von den Gilis fuhren wir mit der Fähre weiter nach Bali. Dass man es in Indonesien mit der Hygiene, Sauberkeit und der Umwelt nicht allzu genau nimmt, das haben wir schon in der ersten Woche gemerkt, aber die Überfahrt nach Bali führte uns in eine neue Dimension von Ignoranz und Ekel.

Natürlich kamen auch hier wieder bei unserer Ankunft am Pier zig Straßenhändler an, die wie die Fliegen an ihren Opfern kleben. Alle wollen was vertikken, in erster Linie Tickets für die Überfahrt, und jeder macht seinen eigenen Preis. Andrerseits ist es fast unmöglich auf eine simple Frage eine Antwort zu bekommen, von verbindlichen Informationen ganz zu schweigen. Solange man sich den Quatsch anhört, versprühen sie gute Laune. Diese schlägt jedoch schnell um, wenn man ihnen erklärt, dass man nicht zu der Kategorie „Dummer Tourist“ gehört, der bereit ist, für ein „Produkt“ den 50-fachen Preis bzw. einen mittleren Lotteriegewinn zu bezahlen. Die Mentalität der indonesischen Strassenverkäufer (Schlepper) ist unbeschreiblich dummdreist und nervte mehr denn je. Zudem kommt, dass viele für ihren „Verkaufsmonolog“ die Hände einsetzen, um einen vom weggehen abzuhalten. Spätestens dann ist ein böser Blick tief in die Augen gepaart mit einem entschlossenen und sehr druckvollen Lösen seiner Hände vom eigenen Körper angebracht. Das wirkte bei uns letztendlich immer, und die Belästigungen hören dann auch ganz flott auf!

Da wir keinem der Schlepper trauen, betreten wir die Fähre unter großem Protest der gesamten uns hinterhertrottenden Bande, ohne Ticket. Wir wollen die Tickets lieber von einem Angestellten der Schiffsgesellschaft auf der Fähre kaufen. Doch einen offiziellen Verkäufer gibt’s gar nicht (typisch indonesisch organisiert). Schließlich kaufen wir 2 Tickets zum günstigsten Kurs und suchen uns einen Sitzplatz. Doch als wir hoch auf das Passagierdeck kommen, trifft uns fast der Schlag. Es gibt ein paar klapprige, verrostete Stühle, die aber alle schon besetzt sind, die restlichen Fahrgäste – 95% Einheimische liegen , sitzen oder hocken auf dem total versifften Boden. Das Schiff hat noch nicht abgelegt, und das Deck sieht schon aus wie eine einzige Müllhalde. Bananenschalen, Erdnüsse, Dosen und Verpackungen etc. landen nach dem Verzehr direkt auf dem Boden oder fliegen einfach über Board. Und alle sitzen oder liegen mitten im Dreck. Die Überfahrt soll 5 Stunden dauern. Wir suchen uns einen Platz neben einem Wasserbecken an der Reling. Hier können wir mit Blick aufs Meer stehen und müssen nicht mit ansehen, wie sich das Deck zunehmend in eine Mülldeponie verwandelt.

Doch unser Stehplatz ist nur genau so lange ok, bis die ersten anfangen, sich im Wasserbecken zu übergeben. Im Wasserbecken, in dem sich die muslimischen Indonesier übrigens gleichzeitig für das tägliche Gebet ihre Füße waschen. Viele seekranke Fahrgäste erbrechen sich aber erst gar nicht im Wasserbecken oder auf der Toillette. Nein, sie bleiben einfach sitzen oder liegen und lassen es an Ort und Stelle einfach geschehen. Das Deck sieht entsprechend aus wie Sau. Müll und Erbrochenes gleichmässig verteilt, dass man sehr genau aufpassen muss, wo man hintritt. Nach 5 Stunden erreichen wir Bali und eins ist klar. Für die Rückfahrt kommt nur ein anderes Transportmittel auf den Plan...ansonsten schwimmen wir zurück.
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Bali

Die ersten zwei Tage verbrachten wir in Kuta. Natürlich wussten wir, dass dies der Touri Ort schlechthin ist, aber nicht, dass es mit Mallorca am Ballermann vergleichbar ist. Wir haben schnell genug davon und mieten uns deshalb ein Auto, um die Insel zu erkunden. Landschaftlich ist Bali wunderschön, die Insel ist sattgrün, und überall wachsen exotische Pflanzen und vor allem jede Menge Christsterne.

An der ruhigen Nordküste von Bali - in der kleinen Ortschaft Lovina - hatten wir mal wieder eines dieser unverhofften Reiseerlebnisse, an die man sich gerne zurück erinnert. Übernachtung im idyllischen „Nicks Homestay“ und zum Abendbrot zünftige Rinder- Rouladen mit Rotkohl und gekochten Kartoffeln bzw. Bratkartoffeln mit Spiegelei und Salat. Da man nie so genau weiß, wann es wieder so köstliches deutsches Essen gibt, habe ich (Dali) direkt mal ne zweite Portion Bratkartoffel mit Spiegelei geordert. Das ist dann eine dieser Situationen, wo man wirklich schon satt ist, aber die Gier nach der guten deutschen Küche dann doch siegt und man sich später den Bauch halten muss, weil man zu viel gegessen hat…Es war ein schöner Abend mit deutschem Essen und dem Inhaber – Nick – einem Ur-Bayern aus der Nähe von Regensburg, der, seitdem er in Ruhestand ist, dieses Guesthouse mit Restaurant betreibt.

Nach 4 Tagen Inselumrundung kamen wir wieder im Süden an und suchten uns in Nusa Dua eine Unterkunft, um dort noch eine Woche mit Dirk und Susanne (unsere Freunde aus der Heimat) zu verbringen. Wir fanden ein wunderschönes Guesthouse - eines der Häuser, die man betritt und denkt, oh, dass muss ein Vermögen kosten…Ein kleines Apartment mitten in einem tropischen Garten mit eigenem Balkon und edlen Gartenmöbeln. Ein wunderschönes Bad aus Marmor und die gesamte Einrichtung sehr geschmackvoll aus edlem, dunklen Holz. Kurz gesagt, etwas, was man nicht jeden Tag findet. Diese kleine Villa wurde für 7 Tage unser zu Hause.

Dirk und Susanne kamen gleich nach ihrer Ankunft noch auf einige Bierchen bei uns vorbei und brachten uns zu unserer großen Überraschung viele Geschenke von unseren Freunden und Familie aus der Heimat mit. Zu erwähnen ist hier in erster Linie der gute Gouda und das gute deutsche Schwarzbrot, deren Verzehr wir fast wie ein Ritual zelebriert haben. Außerdem gabs aktuellste Yello-Press News aus der zuverlässigen Gala und der Bunten. Zu lange mussten wir auf Farbbilder von Prinz Willem und Maxima sowie Angelina und Brad Pitt verzichten. Dank Euch – liebe Freunde und Familie zu Hause - sind wir nun wieder gut im Bilde. Da meine Schwester trotz unserer Abwesenheit ihren 2X Geburtstag gefeiert hat, gabs zudem viele Bilder vom „Festgelage“ auf CD sowie erneut ein selbst gebasteltes

Bilder Bali

Buch mit persönlichen Widmungen von all unseren Freunden. Darüber haben wir uns am meisten gefreut. Wir danken Euch allen sehr dafür!

In der nachfolgenden Woche lernten wir auf den Straßen Nusa Duas schliesslich die „wahren“ Star Verkäufer Indonesiens kennen. Es gibt ein klar definiertes Schlagwortrepertoire, das alle nutzen (auf wenige Begriffe reduziert, damit auch der Dümmste unter den Willigen dem „Club“ der Touristenabzocker beitreten kann).: “Hello my friend! How are you? Where you from? What´s your name? Where you stay and what`s your room number? You have plans today or tomorrow? Wanna book island tour? I make you cheap price! Wanna go parasailing? Good price for you my friend! You need taxi?“ ……Wer all diese Fragen erfolgreich ignoriert hat, muss nur noch eine Hürde nehmen: „You want to have dinner tonight? Know a good place, I can bring you there.“… Anschliessend ist ihr Vokabular vollends erschöpft, und man schaut nur noch in leere unmotivierte und gleichgültige Gesichter, deren aufgesetztes Lächeln nun ebenfalls verflogen ist. Sehr Schade!

Vielleicht war Bali vor 15 Jahren mal anders, wir hatten das Bild einer exotischen Insel vor Augen, mit schönen, palmengesäumten Stränden und feinem, weißen Sand, azurblauem Wasser und Inselbewohnern, die Ihre Traditionen und Kultur pflegen. Diese Erfahrung haben wir auf Bali kaum gemacht. Bis auf wenige Ausnahmen, waren wir gen Ende unseres Aufenthalts einfach nur genervt von den Verkäufern und den ungepflegten öffentlichen Stränden und Anlagen. Mal ganz abgesehen vom Organisationschaos und Informationsmangel in nahezu allen Lebenslagen. Man kann Tage damit verbringen, eine einfache Flugverbindung zu finden. Und hat man das verbindliche Ticket schliesslich in der Hand, erhält man später dennoch einen Anruf vom Reisebüro, dass es die Fluggesellschaft schon lange nicht mehr gibt oder die Flüge plötzlich eingestellt wurden. …Das ist besonders spannend, wenn man einen festgebuchten Anschlussflug hat,wie in unserem Fall. Unser Slogan für Indonesien lautet schlicht und einfach: NO CONCEPT! (Natürlich beschreiben wir nur einen kleinen und persönlichen Teil dieses grossen Landes. Andere Regionen des Landes mögen sich durchaus anders präsentieren).
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